Gipfelkreuz an der Schönfeldspitze

Wie auf dem Mond: Bergtour zur Schönfeldspitze

Aussichtsreich soll die Tour zur Schönfeldspitze sein. So heißt es zumindest in der Tourenbeschreibung. Von dieser Aussicht ist am Parkplatz Riemannhaus noch nicht viel zu sehen. Wir steigen aus. Suchen im Kofferraum unsere Sachen zusammen und sehen kaum die Hand vor Augen. Na super. Halb blind stolpern wir los. Der erste Teil des Weges ist jedoch eh nicht spektakulär. Stetig steigend schlängelt sich die Forststraße nach oben. Vielleicht ist es gut, dass wir nicht sehen, wie weit wir nach oben müssen.

Schaffen wir es doch noch über die Wolken?

Einige Höhenmeter später türmt sich links neben mir steil die Felswand auf. Ich gehe unmittelbar davor. Hebe den Kopf, versuche auszumachen, wie hoch sie ist. Das Ende verschwindet im Nebelmeer. Ich drehe den Kopf. Blicke weiter in die Wolken. Eine Stelle ist heller als der Rest. Da muss die Sonne sein. Vielleicht kommen wir ja doch noch über die Wolken. Motiviert steigen wir weiter auf. Und blicken urplötzlich auf die felsigen Wände des Steinernen Meers. So sieht es hier also aus!

Mit dem Helikopter übers Riemannhaus

Jetzt sehen wir auch zum ersten Mal unser Zwischenziel: Das Riemannhaus. Felix erinnert mich an den Helikopterflug vor einigen Wochen: „Da sind wir auch über das Riemannhaus geflogen.“ Stimmt. Damals sah es allerdings nahezu unmöglich aus, zu dieser Hütte, die mitten im Fels liegt, überhaupt aufzusteigen. Jetzt stehen wir kurz davor. Obwohl das Haus aufgrund der Jahreszeit bereits geschlossen ist, ruhen wir die Beine kurz auf der Sonnenterrasse aus. Die macht ihrem Namen mittlerweile sogar alle Ehre.

Mondlandschaft: Steinernes Meer

Vor uns erhebt sich die Schönfeldspitze. Es scheint, als müssten wir nur noch schnell die steinige Freifläche queren. Stimmt. Es geht nur nicht schnell. Der Weg zieht sich. Immer weiter stapfen wir durch die geröllige Landschaft. Zwischendurch gibt es tiefe Schluchten und Spalten im Gestein. Vorsichtig steigen wir über die größten Löcher hinweg und setzen unseren Weg fort. So stell ich mir den Mond vor. Nur, dass man am Mond wohl nicht so kraxeln muss.

„Wir sind jetzt auf dem letzten Anstieg“

Genauso, wie sich der Weg vom Riemannhaus über die Hochebene am Steinernen Meer zieht, so zieht sich auch der letzte Aufschwung. „Das ist jetzt der letzte Anstieg vor dem Gipfel,“ verkünde ich Felix jedes Mal, wenn wir wieder eine Passage überwunden haben. Weit gefehlt. Noch immer gilt es einige Höhenmeter zu überwinden. Endlich kommt das Gipfelkreuz in Sichtweite. „Nun stehen wir aber wirklich kurz davor!“ Diesmal sollte ich Recht behalten. Beschwingt geht es die letzten Schritte nach oben. Und dann genießen wir die Aussicht am zweithöchsten Punkt des Steinernen Meers.

Fakten zur Tour

Von Maria Alm folgt man der Beschilderung zum Parkplatz Riemannhaus. Von dort geht es zuerst über eine breite Forststraße und später nach links weg auf schmalerem Wege zum Riemannhaus hinauf. Insgesamt gilt es bis zum Gipfel der Schönfeldspitze auf 2.653 m im Auf- und Abstieg jeweils 1.346 Höhenmeter zu überwinden. Ausgeschrieben ist die Tour mit einer Gehzeit von rund 7 Stunden. Die Kletterei bewegt sich zwar im unteren Schwierigkeitsgrad, trotzdem ist auf dem Weg nach oben Trittsicherheit erforderlich.

 

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