Frühaufsteher haben mehr vom Tag: Sonnenaufgang über Mayrhofen

Gleich vornweg: Ich bin kein Morgenmensch. Wer mich morgens anspricht, muss mit einsilbigen Antworten und langen Gesprächspausen rechnen. Erst recht, bevor ich meinen Kaffee hatte. Manchmal stehe ich trotzdem früh auf. Zum Beispiel, wenn’s auf eine lange Bergtour gehen soll, oder wenn ein Sonnenaufgang am Gipfel ruft.

Schweigsam in den Tag hinein

4:30 Uhr. Der Wecker klingelt. Und ich liege da, strecke alle Viere von mir und weigere mich aufzustehen. Nur noch fünf Minuten, bitte. Die Schlummerfunktion erlaubt mir ein paar weitere Minuten. Viel wacher bin ich danach aber auch nicht. Schlaftrunken putze ich die Zähne, schaffe es irgendwie das T-Shirt richtig herum anzuziehen und schnappe mir den bereits gepackten Rucksack. Kann losgehen.

Mit der Ahornbahn geht es genau eine Stunde später nach oben. Gemeinsam mit vielen weiteren Frühaufstehern. Die sind im Gegensatz zu mir sogar schon in der Lage, angeregte Gespräche zu führen. Ich bleibe schweigsam. Aber nicht genervt schweigsam. Vielmehr genieße ich es langsam, so früh am Tag unterwegs zu sein, mit den Gedanken bei mir sein zu können und die Stimmung einfach auf mich wirken zu lassen.

Atmosphärische Ruhe vor Tagesanbruch

Ich lasse die Bergstation der Ahornbahn hinter mir. Zu Fuß geht es weiter. Über den Zirbenweg bis zu einer Aussichtsplattform. Die Morgenluft ist klar. Ich atme tief durch und bin plötzlich völlig im Moment angekommen. Ich liebe diese Situationen, wenn nichts da ist, was stressen könnte. Hier stehe nur ich. Blende die anderen Menschen aus und genieße die atmosphärische Ruhe vor Tagesanbruch.

Die umliegenden Berggipfel sind bereits in ein warmes Licht getaucht. Die Sonne lässt sich noch nicht blicken. Trotzdem strahlt alles rundherum. Die Natur erwacht aus der Dunkelheit. Es ist, als strecke sie sich und bereite sich auch auf den Tag vor. Mit einem leichten Glühen. Mit einem sanften Schimmer.

Der erste Sonnenstrahl

Dann ist es so weit. Der Himmel um die östlichen Berge wird immer heller. Schließlich presst sich der erste Sonnenstrahl über die Gipfel hinweg. Ich blicke gespannt auf das Szenario vor mir. Jetzt geht alles ganz schnell. Mit jedem Wimpernschlag erhebt sich die Sonne ein Stückchen höher am Horizont. Mit jedem Augenzwinkern bekommt sie mehr Kraft und Power.

Die gegenüberliegenden Bergflanken fangen an zu leuchten. Sie glühen regelrecht in einem satten Orange. Auch mich streicheln die ersten Sonnenstrahlen. Ich schließe die Augen, wende den Kopf Richtung Sonne und spüre ganz bewusst das Licht auf der Haut. Es ist nicht nur das Licht, es ist auch die Wärme, die zurückkommt. Denn obwohl es Hochsommer ist, ist es in der Morgendämmerung auf knapp 2.000 Meter noch immer eher frisch gewesen.

Guten Morgen, Hallo Kaffee!

Die Müdigkeit ist mittlerweile vergessen. Es ist 6:30 Uhr und ich bin im Tag schon angekommen. Auf einen Kaffee freue ich mich trotzdem noch. Und so sage ich natürlich nicht nein, als sich die Morgenstundgenießer gemeinsam zum anschließenden Frühstück im Kunstraum einfinden.

Und danach? Danach bleibt noch der ganze Tag, um anderen Aktivitäten nachzugehen. Eine Wanderung zur Ahornspitze wäre möglich. Ein Morgenspaziergang zum Filzenkogel ist die entspanntere Alternative. Aber generell gibt es noch einiges zu tun in Mayrhofen …

… zum Beispiel eines von diesen fünf genialen Bergerlebnissen –>

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